Südwestmetall-Umfrage: M+E-Unternehmen in Region Schwarzwald-Baar-Heuberg schätzen Geschäftsaussichten für 2023 als sehr verhalten ein

Fink: „Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass die Bäume für die M+E-Industrie in unserer Region auch in diesem Jahr nicht in den Himmel wachsen“

Erstellt am: 24.03.2023

VILLINGEN-SCHWENNINGEN – Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg schätzen die Geschäftsaussichten für das laufende Jahr als sehr verhalten ein. „Die Zahl der Unternehmen, die mit rückläufigen Aufträgen, Umsätzen und Inlandsinvestitionen kalkulieren, liegt klar über der Zahl der Firmen, die mit Wachstum rechnen“, sagte der Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau, Markus Fink, am Freitag in Villingen-Schwenningen bei der Vorstellung einer neuen Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen.

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Bild: Foto Markus Fink, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau
Bildquelle: Südwestmetall
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40 Prozent der von der Bezirksgruppe befragten Unternehmen sagten in der Umfrage, dass sie für das laufende Jahr etwas oder erheblich schwächere Auftragseingänge im Vergleich zu 2022 erwarten. Nur 26 Prozent rechnen mit wachsenden Aufträgen, während 34 Prozent von einer Stagnation ausgehen.

Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen (35 Prozent) wollen 2023 ihre Investitionen in Deutschland zurückfahren, während nur 23 Prozent die heimischen Investitionen steigern wollen. 37 Prozent planen mit unveränderten Inlandsinvestitionen, 3 Prozent wollen hier überhaupt nicht investieren und 2 Prozent haben sich noch nicht entschieden.

Bei der erwarteten Umsatzentwicklung ist das Bild etwas ausgeglichener. Hier erwarten 39 Prozent der Unternehmen etwas oder erheblich schwächere Umsätze als im vergangenen Jahr, während 37 Prozent mit einer besseren oder erheblich besseren Entwicklung rechnen. 24 Prozent der Firmen gehen von unveränderten Umsätzen aus.

„Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass die Bäume für die M+E-Industrie in unserer Region auch in diesem Jahr nicht in den Himmel wachsen“, erklärte Fink. „Zudem ist der konjunkturelle Ausblick angesichts von Ukrainekrieg, Energiekrise und Inflation von enormer Unsicherheit geprägt.“ In diesem volatilen Umfeld sei es für die Unternehmen sehr schwer, vernünftig zu planen, bemerkte der Bezirksgruppen-Geschäftsführer. „Auch die jüngste Bankenkrise hat gezeigt, dass wir uns weiter in einem extrem risikobehafteten Umfeld bewegen“, sagte er.

Der Politik müsse klar sein, dass die Betriebe in dieser Situation keine weiteren Belastungen vertragen könnten, erklärte der Bezirksgruppen-Geschäftsführer: „Umso unverständlicher ist es, dass die Lohnzusatzkosten zum Jahresanfang erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder über die Grenze von 40 Prozent des Bruttolohns getrieben wurden. Und für den Sommer hat die Bundesregierung bereits eine weitere Steigerung ins Auge gefasst.“ So könne es nicht weitergehen, die Unternehmen brauchten jetzt umgehend ein Belastungsmoratorium auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, betonte Fink: „Nur mit einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft lassen sich die Arbeitsplätze in unserem Land sichern, die Sozialsysteme dauerhaft finanzieren und die Klimaziele erreichen.“

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