Metall- und Elektroindustrie in Region Schwarzwald-Baar-Heuberg steht wieder vor sehr herausforderndem Jahr

Marquardt: „Die deutlich gestiegenen Produktionskosten und die schwache globale Konjunktur treffen unsere exportorientierten M+E-Unternehmen besonders heftig“

Erstellt am: 24.01.2024

RIETHEIM-WEILHEIM – Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg stehen wieder vor einem sehr herausfordernden Jahr. „Die deutlich gestiegenen Produktionskosten und die schwache globale Konjunktur treffen unsere exportorientierten M+E-Unternehmen besonders heftig“, sagte der Vorsitzende der Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau, Dr. Harald Marquardt, am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Rietheim-Weilheim. „Die Auftragseingänge sind stark rückläufig. Die hauptsächlich während der Corona-Zeit aufgebauten Auftragspolster verringern sich nun sukzessive und wirken zunehmend weniger als Puffer.

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Dr. Harald Marquardt, Vorstandsvorsitzender der Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau

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Lisa-Maria Allramseder, Geschäftsführerin,  Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau

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So verbuchte die baden-württembergische M+E-Industrie – laut den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamts – von Januar bis November 2023 insgesamt 12,7 Prozent weniger Aufträge als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Die Produktion lag im selben Zeitraum zwar noch mit 0,5 Prozent im Plus. Der Trend zeigt aber nach unten. Im aktuellen Berichtsmonat November 2023 war die Produktion schon 6,1 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat“, erläuterte Marquardt.

 

„Neben konjunkturellen Gründen gibt es auch viele hausgemachte, warum die Wirtschaft nicht mehr rund läuft: zu hohe Steuern und Sozialabgaben, zu viel Bürokratie, zu geringe öffentliche Investitionen in Zukunftsbereiche sowie ein wachsender Arbeits- und Fachkräftemangel“, erklärte der Bezirksgruppen-Vorsitzende. „Unser Land ist dringend reformbedürftig“, stellte Marquardt fest. Es sei nun schon über 20 Jahre her, seitdem es mit der Agenda 2010 die letzten großen Reformen gegeben habe. „Durch sie wurde Deutschland damals vom kranken Mann Europas wieder zur Wachstumslokomotive des Kontinents. So einen Reform-Schub brauchen wir heute wieder“, unterstrich er.

 

„Die M+E-Unternehmen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg sind besonders stark von der Transformation betroffen, insbesondere im Bereich der Dekarbonisierung von Prozessen, Produktion und Produkten. Sie brauchen hier dringend eine verstärkte Förderung von Investitionen und Innovationen. Was sie hingegen nicht benötigen, sind zusätzliche belastende Rahmenbedingungen“, machte die neue Bezirksgruppen-Geschäftsführerin Lisa-Maria Allramseder deutlich. Sie hat die Geschäftsführung zum 1. Januar 2024 von Markus Fink übernommen. „Ich freue mich, gerade in solch herausfordernden Zeiten Verantwortung übernehmen zu dürfen. Wir werden uns weiterhin für die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen, darunter viele kleine und mittelständische Betriebe, stark machen“, erklärte sie.

 

Info: Die Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau mit Sitz in Villingen ist eine von landesweit 13 Bezirksgruppen des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall), dem größten industriellen Arbeitgeberverband Deutschlands. Die Bezirksgruppe vertritt gemeinsam mit dem Unternehmensverband Südwest e. V. rund 240 Mitgliedsfirmen mit ca. 52.000 Beschäftigten in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen, Konstanz und Waldshut.

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