Erstellt am: 14.08.2025
VILLINGEN-SCHWENNINGEN– Die Metallarbeitgeber in der der Region Schwarzwald-Hegau drängen auf eine schnelle Umsetzung der im Koalitionsvertrag von Union und SPD vorgesehenen Reform des Arbeitszeitgesetzes. „Das Gesetz stammt noch aus Zeiten weit vor der Digitalisierung. Die Arbeitswelt ist aber inzwischen deutlich vielfältiger geworden“, sagte die Geschäftsführerin der Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Lisa-Maria Allramseder, am Mittwoch in Villingen-Schwenningen. „Wir erwarten, dass die Bundesregierung jetzt die zugesagte Reform ohne weitere Verzögerung angeht.“
Bild: Lisa-Maria Allramseder, LL.M., Geschäftsführerin Südwestmetall Bezirksgruppe Schwarzwald-HegauBildquelle: SüdwestmetallAlle Rechte für Print, Internet und Social Media frei.
Allramseder begrüßte die Vereinbarung im Koalitionsvertrag ausdrücklich. Vorgesehen ist, die starre tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Obergrenze zu ersetzen. „Die gesetzliche Begrenzung der täglichen Arbeitszeit auf zehn Stunden wird den Anforderungen der modernen Arbeitswelt aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht nicht mehr gerecht. Sie schränkt die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten unnötig ein und steht der Flexibilität entgegen, die viele Betriebe und Beschäftigten heute dringend benötigen“, erklärte die Bezirksgruppen-Geschäftsführerin.
„Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise ein Projekt an einem Tag fertigstellen möchte, um am nächsten Tag Zeit für das Fußballtraining seines Kindes zu haben, sollte er die Möglichkeit dazu haben. Gleichzeitig könnten die Unternehmen besser auf Auftragsspitzen oder spezifische Projekte reagieren. Diese Flexibilität darf die Politik unseren Betrieben und ihren Beschäftigten nicht länger verweigern“, unterstrich Allramseder.
Mit der Umstellung auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit werde niemand gezwungen, mehr zu arbeiten, stellte die Bezirksgruppen-Geschäftsführerin klar: „Es geht ausschließlich darum, Unternehmen und Beschäftigten mehr Flexibilität bei der Einteilung ihrer wöchentlichen Arbeitszeit zu geben. So profitieren Betriebe bei der Planung ihrer Produktionsabläufe und Beschäftigte gewinnen mehr Spielraum, um Familie und Beruf zu vereinbaren.“
Info:
Die Südwestmetall-Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau mit Sitz in Villingen ist eine von landesweit 13 Bezirksgruppen des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg (Südwestmetall), dem größten industriellen Arbeitgeberverband Deutschlands. Die Bezirksgruppe vertritt gemeinsam mit dem Unternehmensverband Südwest e. V. rund 240 Mitgliedsfirmen mit ca. 52.000 Beschäftigten in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Rottweil, Tuttlingen, Konstanz und Waldshut.